1956 Halsman

Aus Fotozitate
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1956 Halsman Zitat und Originalbild.PNG
Ein Projekt von Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik, Hochschule RheinMain, Wiesbaden

Fotozitat

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Das Zitat zeigt zwei Absolventinnen des Studiengangs "Media Management" vor dem Gebäude der Hochschule RheinMain auf dem Campus Unter den Eichen in Wiesbaden. Die Studentinnen wurden nebeneinander im Sprung festgehalten. Sie haben beide das Studium an der Hochschule erfolgreich absolviert. Die rechte Studentin hält ihre Bachelorarbeit in der linken Hand. Ebenso wie im Original bzw. der „Jumpology“ des Fotografen Philippe Halsman beschrieben, zeigen auch die Studentinnen ihre wahren Gefühle in ihren Gesichtern und lassen ihre Masken fallen. Ihre Gesichtsausdrücke sind etwas skeptisch und ernst. In Bezug auf das Beenden des Studiums und den tatsächlichen Sprung in ein neues Kapitel ihres Lebens, könnte dies bedeuten, dass sie beide noch ein wenig unsicher sind und nicht genau wissen, was das neue Kapitel für sie bringen wird.

Fotozitate-Storytelling

Originalfoto

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Besitznachweise

  • CLAIRbyKahn Galerie[1]

Beschreibung

Die Fotografie „Edward VIII und seine Frau Wallis Simpson“ wurde 1956 erstellt. Edward VIII in kariertem Anzug und seine Frau Wallis Simpson in einem schwarzen Kleid tragen keine Schuhe und werden im Sprung dargestellt. Wallis Simpson wird links und Edward VIII wird rechts im Bild gezeigt. Sie halten sich während des Sprungs an der Hand. Beide bilden senkrechte Linien im Bild. Links im Hintergrund befindet sich eine Pflanze vor einem mit einer Gardine verdeckten Fenster. Hinter dem Paar befindet sich mittig ein Schrank. Rechts und links von diesem hängt jeweils ein Bild an der Wand und vor dem Schrank ist ein Kanapee platziert.

Fotograf

Philippe Halsman wurde am 2. Mai 1909 in Riga, Lettland geboren. Sein Vater arbeitete als Zahnarzt und seine Mutter bis zu Halsmans Geburt als Lehrerin. Den ersten Kontakt zur Fotografie hatte Halsman mit 1921 mit 15 Jahren, als er eine alte Kamera auf dem Dachboden fand. Er brachte sich mithilfe eines Buches selbst das Fotografieren und das Entwickeln der Fotos auf Glasplatten bei. Er wurde der Familienfotograf, fotografierte auf Reisen und machte Portraitaufnahmen seiner Freunde. Schon von Beginn an faszinierten ihn Gesichter. Mit 18 Jahren beendete er die Schule und studierte ab 1924 Elektrotechnik in Dresden.[2] Die Hochzeit seiner Schwester mit einem Franzosen in Paris brachte Halsman nach Paris. Dort setzte er sein Studium fort. Er absolvierte zwar seine Prüfungen, jedoch zog es ihn weiterhin zur Fotografie, sodass er sein Studium abbrach, um Fotograf zu werden.[3] 1928 wurde Halsman verdächtigt, seinen Vater umgebracht zu haben, und wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. 1930 wurde er jedoch freigesprochen. 1934 eröffnet er ein Portrait-Studio in Montparnasse, in dem er u.a. Marc Chagall, André Gide und André Malraux mit einer zweiäugigen Spiegelreflexkamera fotografierte, die er in 1936 selbst entwickelt hatte.[4][5] 1940 wanderte Halsman in die USA aus, ein Notvisum erhielt er durch die Hilfe Albert Einsteins. 1941 traf er das erste Mal auf Salvador Dali, der zum langjährigen Freund wurde. Ebenso lernte er Connie Ford, ein Model, kennen. Zwischen 1942 und 1944 fotografierte Halsman für das LIFE-Magazin, u.a. fotografierte er die Hutmode der damaligen Zeit und führte Hollywood-Aufträge des Magazins aus. Seine in 1936 entwickelte Kamera optimierte er und nutzte diese für seine Arbeiten. Halsman nahm 1948 die surrealistischen Aufnahmen auf, 1951 kehrte er nach Europa zurück und wurde Mitglied der Fotoagentur Magnum. Eine Fotografie von Marylin Monroe erschien 1952 auf dem Titelblatt von LIFE und 1954 veröffentlichte Halsman 30 surreale Fotografien des Künstlers Salvador Dali unter dem Namen „Dali’s Mustache“. 1958 tauchte er als einer der ‚zehn weltbesten Fotografen‘ in einer Umfrage von „Popular Photography“ auf und 1962 gründete er in Zusammenarbeit mit u.a. Irving Penn, Richard Avedon, Alfred Eisenstaedt die „Famous Photographers School“. 101 Mal erschien eine Fotografie von Philippe Halsman auf dem Cover der LIFE, damit hält er den Rekord. „Jump Book“, ein Buch, in dem Halsman viele Prominente festhält, veröffentlicht er 1959. Halsman unterrichtete ab 1971 psychologisches Porträtieren an der New School in New York City. Außerdem wurde er 1975 mit dem „Life Achievement in Photography Award“ ausgezeichnet, den das „American Society of Magazine Photographers“ vergab. In Kooperation mit dem Fotografen Cornell Capa erstellte er eine Ausstellung, die acht Jahre lang an unterschiedlichen Standorten in den USA zu sehen war.[6] Halsman verstarb am 25. Juni 1979 in New York City.

Hintergrund und Entstehung

Die Fotografie „Edward VIII und seine Frau Wallis Simpson“ ist Teil der Serie „Jumps“. Zu Beginn der frühen 1950iger Jahre bat Philippe Halsman jede berühmte oder wichtige Person, die er fotografierte, für ihn zu springen. Er war neugierig, denn Menschen wurde beigebracht ihre Gesichtsausdrücke zu kontrollieren und zu verbergen, jedoch wurde ihnen nicht beigebracht diese während eines Sprungs zu kontrollieren. Halsman war daher neugierig, wie Menschen und ihre Gesichtsausdrücke sich während eines Sprungs verhalten. Er wollte die Charakterzüge der Menschen zum Vorschein bringen.[7]

Analyse

Auf der Fotografie zeigt sich die Philosophie „Jumpology“, die Halsman entwickelte. Jumpology beinhaltet, dass Menschen normalerweise ihre Gesichtszüge unter Kontrolle haben bzw. diese verbergen. Springen sie jedoch, konzentrieren sie sich auf den Sprung und weniger auf ihre Gesichtszüge, sodass diese und der Charakter der Menschen ungefiltert zum Vorschein kommen.[8] Auch Edward VIII und seine Frau lassen ihre Masken fallen und zeigen während ihres Sprungs Gefühle in ihren Gesichtern.

Wirkung und Rezeption

alternative Beschreibung
© Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik
Projekt "Fotozitate" (2021)

Als Teil der Serie „Jump“ ist die Fotografie „Edward VIII und seine Frau Wallis Simpson“ nur eine Fotografie von vielen berühmten Persönlichkeiten, die während eines Shootings bei Philippe Halsman dazu aufgefordert wurden zu springen und so ihren Charakter zu entblößen. Des Weiteren sprangen Filmstars, Sportler, Musiker und Politiker für Halsman.[9]

Auktionspreise

  • 40.000€-50.000€ Artsy, 35,6 x 27,9 cm[10]

Zitate von Philippe Halsman

"Wenn Sie eine Person auffordern zu springen, ist ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf den Akt des Springens gerichtet und die Maske fällt, so dass die echte Person erscheint." "When you ask a person to jump, his attention is mostly directed toward the act of jumping and the mask falls so that the real person appears."[11]

"Bei einem Sprung überwindet das Subjekt in einem plötzlichen Energieschub die Schwerkraft. Er kann nicht gleichzeitig seine Mimik, seine Gesichts- und Gliedmaßenmuskulatur kontrollieren. Die Maske fällt. Das wahre Ich wird sichtbar." "In a jump the subject, in a sudden burst of energy, overcomes gravity. He cannot simultaneously control his expressions, his facial and limb muscles. The mask falls. The real self becomes visible."[12]

Literatur

Kommentiertes Linkverzeichnis

Quellen