1982 Hockney

Aus Fotozitate
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1982 Hockney Zitat und Originalbild.PNG
Ein Projekt von Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik, Hochschule RheinMain, Wiesbaden

Fotozitat

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Eine Studentin und ein Student stehen in einem Vorlesungsraum der Hochschule RheinMain am Campus Unter den Eichen in Wiesbaden. Um das Foto zu zitieren, wurde eine Kamera hinter die Abgrenzung, mit einem Gittermuster, gestellt, um eine ähnliche Wirkung von einzelnen Bildern beziehungsweise einer Collage zu erzielen.

Originalfoto

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Besitznachweise

  • Tate Britain, Millbank, Westminster, London SW1P 4RG, Vereinigtes Königreich[1]

Beschreibung

Das Foto von David Hockney aus dem Jahr 1982 „Billy + Audrey Wilder“ zeigt Billy und Audrey Wilder nebeneinander auf Stühlen sitzend. Dabei schlagen beide Personen sitzend ihre Beine übereinander. Billy Wilder schaut durch eine Kamera, als ob er in diesem Moment selbst Bilder aufnimmt und seine Frau sitzt seitlich zu ihm gedreht und hält ihre angerauchte Zigarette in ihrer rechten Hand. Der Ort an dem Billy und Audrey wilder sitzen lässt vermuten, dass sie sich auf einer Terrasse befinden, da ein gekachelter Steinboden und Pflanzen im Hintergrund zu erkennen sind.

Fotograf

David Hockney wurde am 09. Juli 1937 in Bradford, England geboren und gilt als ein britischer Maler, Bühnenbildner und Fotograf. Seine Schwerpunkte liegen in der Landschaftsmalerei und Porträtmalerei, wobei er auch als früher Vertreter der Pop-Art Kunst bezeichnet wird. Bereits sein Vater war Hobbymaler und erkannte schon sehr früh die Begabung seines Sohnes und förderte diese mit privaten Malunterricht. Von 1953 bis 1957 ging Hockney auf die Wellington Primary School des Bradford College of Art. Danach schrieb er sich im Jahr 1959 am Royal College of Art in London ein und absolvierte 1958 seinen Zivildienst im Sanitätswesen. Bereits am Royal College of Art war Hockney schon in der Ausstellung Young Contemporaries zu sehen, in der die britische Pop-Art angekündigt wurde. In seinen früheren Arbeiten thematisierte er expressionistische, gestische und homosexuelle Elemente.[2] Nach seinem Studienabschluss arbeitete Hockney an verschiedenen Universitäten in Kent, Iowa, Boulder, Los Angeles, Berkley und in Hamburg. Wie sich aber anhand seiner Ausstellungen herausstellte, hat er gemerkt, dass er als Künstler wesentlich mehr verdient als mit seinen Lehrtätigkeiten. Ab 1964 konzentrierte er sich auf die Ölmalerei mit leuchtenden Acryl-Farben. Des Weiteren fertigte er auch Drucke, Porträts und Bühnenbilder für den Bereich der Oper, Operette und Ballett an. Ferner war er als ausstellender Künstler auf der vierten und sechsten Documenta vertreten. Ab 1976 begab sich Hockney in die fotoexperimentelle Phase. Hierbei arbeitete er mit Polaroiddrucken oder Fotolabor-Abzügen und 35-mm-Farbdrucken. Er fotografierte ein einzelnes Motiv aus verschiedenen Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten und setzte diese dann zu einem Bild/Fotocollage zusammen. Seine Werke stellen meist Landschaften und Porträts da. Es sind somit realistische Motive. Nach dieser Phase kehrte er wieder ab 1984 zur Malerei zurück. Wieder sind Landschaftsmotive Grundthema von Hockney mit Einflüssen von Henri Matisse und Pablo Picasso. Ferner kombinierte Hockney die Malerei und die Fotografie. Anhand seiner erstellten Collage „Grand Canyon looking North II“ malte er dieses Motiv in einem 7442 x 2070 Format nach.[3]

Hintergrund und Entstehung

Die Collage ist 1982 in Los Angeles entstanden. Für diese Fotocollage verwendete David Hockney 144 Polaroid-Drucke. Diese setze er dann zu einer Polagraphie-Patchwork im Sinne der Panografie zusammen. Hintergrund dieser Technik war für Hockney die Erörterung der Funktionsweise des menschlichen Sehens und der Wahrnehmung.

Analyse

Das Originalfoto erzählt die Geschichte von Billy und Audrey, nachdem sie mit dem Essen fertig waren und sich danach eine Zigarette anzündeten. Billy übte derweil mit der Polaroid-Kamera und fängt an, jeden Augenblick zu fotografieren. Es stellt somit eine Momentfotografie dar, die Schnelligkeit des Augenblicks mit seinen verschiedenen Perspektiven und Zeitpunkten.

Wirkung und Rezeption

alternative Beschreibung
© Prof. Dr. Dr. Alexander Moutchnik
Projekt "Fotozitate" (2021)

Durch die einzelnen Aufnahmen und da sich die Personen bewegt haben, ergibt sich ein irritierender unstabiler Bildraum. Vor allem sollte sein Werk mit der Ästhetik des Kubismus zu tun haben. Des Weiteren gibt es für den Betrachter nun kein Fluchtpunkt mehr und es entsteht bei jedem neuen Hinsehen immer wieder ein völlig neuer Blick auf die Collage.

Auktionspreise

  • 5,875$ bei christies.com, 116.8 x 105.4 cm
  • 86,500$ “Nude” bei phillips.com, 177.8 x 120.7 cm[4]
  • 43,750$ “The Grand Canyon south Rim with Rail” bei phillips.com, 109.2 x 348 cm[5]

Zitate über das Originalfoto

„David Hockney (1937) ist ein britischer Maler, Grafiker und Zeichner und zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts mit den Genre-Schwerpunkten Landschaftsmalerei und Porträtmalerei.“ aos.magazine[6]

Zitate von David Hockney

„Ja, ich glaube, die Fotografie stirbt langsam. Auch sie hat ihre Zeit gehabt und wendet sich längst wieder der Malerei zu, wo sie einst hergekommen ist.“

"Der Ursprung aller Kunst, der Ursprung aller Kreativität, ist Liebe. Wenn jemand glaubt, es gebe etwas Wichtigeres, wüßte ich gern, was das sein sollte."

Literatur

  • David Hockney, Hans Werner Holzwarth et al.: David Hockney. A Bigger Book. Werksrückschau im SUMO-Format, Taschen, Köln, 2016
  • David Hockney, A Bigger Picture. Katalogbuch zur Ausstellung in London, Royal Academy of Arts, 21. Januar bis 9. April 2012 und Museum Ludwig, Köln, 27. Oktober bis 4. Februar 2013. Hirmer, München 2012
  • David Hockney: A Yorkshire Sketchbook, Royal Academy of Arts, 2011
  • Gero von Boehm: David Hockney. 20. Juni 1996. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, S. 266–271.
  • Martin Gayford: A Bigger Message. Gespräche mit David Hockney. Piet Meyer Verlag, Bern 2012
  • Paul Melia, Ulrich Luckhardt: David Hockney, Prestel, München, 2011
  • Emily Porter-Salmon: Textual Cues, Visual Fictions: Representations of Homosexualies in the Works of David Hockney. Dissertation, University of Birmingham, 2011 (PDF; 3,8 MB),
  • Burkhard Kling (Hrsg.): David Hockney. Sechs Märchen der Brüder Grimm. Six Fairy Tales from the Brothers Grimm. 39 Radierungen. Jonas Verlag, Marburg 2009
  • David Hockney: Die Monografie, Knesebeck, München, 2004
  • Paul Joyce, David Hockney: Hockney on Art - Conversations with Paul Joyce, Little Brown Book, London, 1999
  • David Hockney (Hrsg.: Nikos Stangos): Die Welt in meinen Augen, 1. Auflage, VGS Verlag, Köln, 1994
  • Lawrence Weschler: David Hockney: Camera Works. Verlag Kindler, München 1984

Videobeiträge auf YouTube

Kommentiertes Linkverzeichnis

Quellen