1914 Sander: Unterschied zwischen den Versionen

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== Fotozitat ==
 
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#Studentenalltag
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#HSRM
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#Klausurenphase
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XXX [https://XXX].
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Das Fotozitat zeigt drei Studentinnen der Hochschule RheinMain, wie sie auf Pfosten des Campus am Kurt-Schumacher-Ring <ref>[https://www.hs-rm.de/de/fachbereiche/sozialwesen/profil/campusplan-kurt-schumacher-ring]</ref> abgestützt, auf dem Weg zur Vorlesung sind. Ähnlich wie auf dem Original spiegeln sie die ahnungslose, selbstbewusste Stimmung der drei Modelle wider. Kurz danach werden sie in den „Krieg“ des Studentenalltags geschickt, indem auch mehr auf sie zukommt, als sie vielleicht ahnten. Die Stöcke werden durch die Pfosten neu interpretiert und stellen die Stütze der Studenten dar, während die Kleidung für heute ebenfalls alltagsüblich und zeitgemäß gewählt wurde. Den natürlichen Lebensraum, den Sander in seinen Fotografien abbildet, wird durch den Campus wiedergegeben, der ebenfalls den Bezug zu unserer Hochschule herstellen soll.
 
== Originalfoto ==
 
== Originalfoto ==
 
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#Schwarzweißfotografie
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#GareSaint-Lazare | #sprung | #alltagsmoment | #schwarzweiß </code></blockquote>
 
=== Besitznachweise ===
 
=== Besitznachweise ===
 
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* XXX <ref>XXX</ref>
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• Die Photografische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln; VG BILD-KUNST, Bonn, 2014 [https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/der-1-weltkrieg/wer-waren-die-jungbauern-von-august-sander]
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• August Sander: «Antlitz der Zeit. Sechzig Aufnahmen deutscher Menschen des 20. Jahrhunderts», Transmare Verlag, 1929 [https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/der-1-weltkrieg/auf-in-den-krieg-die-fotoikone-jungbauern-von-august-sander]
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• Köln, Museum Ludwig, Photographische Sammlung, Inventar-Nr. ML/F 1977/0705 [https://www.bildindex.de/document/obj05112744]
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=== Beschreibung ===
 
=== Beschreibung ===
 
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Jungbauern ist eine Schwarzweiß-Fotografie im deutschen Westerwald, kurz vor Ausbruch des Weltkriegs. Erstmals wurde sie 1929 in Sanders Porträtsammlung Antlitz der Zeit publiziert. Heute zählt die Fotografie zu den berühmtesten, wenn nicht sogar als das berühmteste, seiner Fotografien <ref>[Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]</ref>. Das Bild symbolisiert die Stimmung in Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die drei gut gekleideten Männer scheinen nur kurz zu stehen, sie sind zurecht gemacht unterwegs<ref>[https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/der-1-weltkrieg/auf-in-den-krieg-die-fotoikone-jungbauern-von-august-sander „Fotoikone Jungabuern von August Sander“]</ref>. Das Symbol der Bauern wählte er, weil er sie als das „allgemein menschliche“ ansah, was auf seine ländliche Herkunft zurückzuführen ist <ref>[Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]</ref>.
 
=== Fotograf ===
 
=== Fotograf ===
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Der Fotograf der Jungbauern, [https://de.wikipedia.org/wiki/August_Sander August Sander], wurde am 17. November 1876 in Herdorf geboren, wo er mit sieben Geschwistern aufwuchs. Bevor er sich der Fotografe widmete, arbeitete er als Haldenjunge in einer Erzgrube und nahm den Militärdienst wahr. Danach machte er eine Fotografie-Ausbildung und begann sich um die Zeit des 1. Weltkrieges seinem Lebenswerk Menschen des 20. Jahrhunderts zuzuwenden. August Sander verstarb am 20. April 1964 in Köln <ref>[Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]</ref>.
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Sander galt als einer der wichtigsten und für die Porträtgeschichte einflussreichsten Fotografen des [https://de.wikipedia.org/wiki/20._Jahrhundert 20. Jahrhunderts]. Seine Bilder sind vornehmlich der dokumentarisch sachlich-konzeptuellen Fotographie zuzuordnen. Als Auftragsfotograf lichtete er Menschen in ihrem natürlichen Umfeld ab.
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Deutschland befand sich zu seiner Zeit in mehreren Umbrüchen, geprägt durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Republik Weimarer Republik], die das [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Kaiserreich Deutsche Kaiserreich] ablöste und zwei Weltkriege. Von 1914 bis 1918 leistete Sander selbst Kriegsdienst, während die Tätigkeiten seinen Sohns Erich und Sanders künstlerische Ausrichtung zu Zeiten Hitlers ein Dorn im Auge der Nationalsozialisten darstellten<ref>[ Baatz, W; Photographie Louis Daguere bis Nobujoshi Araki, Gerstenberg Verlag]</ref>.
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Durch das sachlich- konzeptionelle Ablichten der Persönlichkeiten brachte Sander die wahren Zustände und Gefühle des 20. Jahrhunderts auf seine Fotografien.
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1910 eröffnete er sein Atelier in Köln-Lindenthal wo er an seinem Lebenswerk Menschen des 20. Jahrhunderts begann zu arbeiten, welches 1980 veröffentlicht wurde<ref>[ Mißelbeck, R. (2008), Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig Köln, TASCHEN]</ref>. Sander hatte es sich mit diesem Werk zur Aufgabe gemacht, die Charakteristika verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Schichten zu erforschen und dabei das Wesen des Menschen selbst zu reflektieren<ref>[Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]</ref>.
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Er systematisierte und typologisierte die Modelle nach unterschiedlichen Gruppen<ref>[Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN]</ref>. „…jede der in [sein] Werk einbezogenen Photographien verweist in eigener Art und Weise beispielhaft auf soziale, wirtschaftliche, politische oder allgemein kulturelle Zusammenhänge…“. „Mit großer Unvoreingenommenheit versuchte er aus dem privaten und beruflichen Alltag heraus jedem Menschen ein Forum zu geben…“<ref>[Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur (2010), Menschen des 20. Jahrhunderts, Schirmer/ Mosel]</ref>. Sein Werk plante er mit 500-600 Bildern, jedoch blieb es unvollendet<ref>[Hacking, J; Fotografie die ganze Geschichte, DUMONT</ref>.
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=== Hintergrund und Entstehung ===
 
=== Hintergrund und Entstehung ===
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Die Fotografie entstand im Sinne seines Werks Menschen des 20. Jahrhunderts am Vorabend des Ersten Weltkriegs, Juli 1914, im Westerwald und blieb zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht <ref>[https://www.mkg-hamburg.de/de/sammlung/sammlungen/fotografie-und-neue-medien/jungbauern-aus-dem-projekt-menschen-des-20-jahrhunderts.html „Jungabuern aus dem Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts“]</ref>. Und auch die Namen der Modelle behielt Sander bis zu seinem Tode für sich. Jedoch waren ihm die drei Männer wohl bekannt, da sie ebenfalls aus dem Westerwald kamen<ref>[Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]</ref>.
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Die Jungabuern sind seiner Stammmappe, die sich in 7 Gruppen unterteilt, der ersten Gruppe „Der Bauer“ zugeteilt. In der ersten Gruppe ist die Fotografie das erste Bild und stellt somit den Beginn seiner Sammelmappe und seines Lebenswerks dar<ref>[Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]</ref>.
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Das Original Negativformat trug die Nummer 2648 und die Maße 12x16,5 cm. Auf dem Negativ war handschriftlich „12 Karten“ vermerkt, was auf Abzüge im konfektionierten Cabinetformat 10x15cm hinweist. Untypisch für Sander, gab er zu den Jungbauern weitere „…Hinweise zur Kameratechnik und Chemie […] [, wie] Ernemann Reisekamera 13/18 […] [,] Eingebauter Lucverschluss – Zeitbelichtung kleine Blende- Objektive: Dagor, Heliar, Tessar, alte Linsen – Westendorf-Wehner Platten- Entwicklung Metol-Hydrochinon oder Pyro-Tageslicht“. Die Fotografie wird heute als sein bekanntestes und am meisten reproduziertes Werk angesehen<ref>[Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN]</ref>.
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=== Analyse ===
 
=== Analyse ===
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Die Kraft der Fotografie ist auf das Aufnahmedatum zurückzuführen, da sie am Vorabend des Ersten Weltkriegs entstand und die drei Porträtierten nur wenig später selbst zum Krieg eingezogen wurden, wo einer von ihnen kurz darauf verstarb. Die drei Männer befanden sich eigentlich auf dem Weg zu einer Tanzveranstaltung, als Sander ihnen begegnete und sie spontan darum bat sie abzulichten <ref>[Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]</ref>. Auf der Fotografie wirken sie noch sehr selbstbewusst und spiegeln wider, wie jung, ahnungslos und provozierend die Deutschen damals in ihr Unglück liefen. Dass die Männer in einer Reihe stehen, lässt den Moment der Aufnahme fiktiv wirken
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<ref>[https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/der-1-weltkrieg/auf-in-den-krieg-die-fotoikone-jungbauern-von-august-sander Auf in den Krieg, die Fotoikone Jungabuern von August Sander]</ref>.
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Die Adrette Kleidung auf dem schlammigen Feldweg wirkt auf den ersten Blick seltsam<ref>[Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]</ref>. Die moderne Kleidung und die Zigaretten deuten auf die Veränderungen dieser Zeit hin und verbildlichen den Übergang von der alten zur neuen Lebensweise<ref>[Hacking, J; Fotografie die ganze Geschichte, DUMONT</ref>.
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=== Wirkung und Rezeption ===
 
=== Wirkung und Rezeption ===
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Die Fotografie erzielt durch ihre Wirkung und die Geschichte dahinter, bei einer Auktion aus 2013 12.500$, obwohl sie zuvor auf nur ca. 5.000-7.000$ geschätzt wurde  <ref>[https://www.phillips.com/detail/august-sander/NY040313/142?fromSearch=jungbauern&searchPage=1 „Auktion Jungbauern“]</ref>.
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Und auch neu interpretierte Fotografien der Jungbauern erzielten auf Aktionen ein Mehrfaches ihres Schätzpreises. So erhielt eine weitere Schwarzweiß-Fotografie Sanders, ebenfalls unter dem Titel Jungbauern, aus dem Jahre 1926, Preise im vierstelligen Bereich<ref>[„https://www.lempertz.com/de/kataloge/lot/941-1/30-august-sander.html“]</ref>.
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Außerdem wurde der Autor, Richard Powers, durch das Werk zu seinem Roman [https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Bauern_auf_dem_Weg_zum_Tanz Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz] inspiriert.
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=== Auktionspreise ===
 
=== Auktionspreise ===
 
* '''XXX$''' am 12. Dezember 2017 bei XXX <ref>https://XXX</ref
 
* '''XXX$''' am 12. Dezember 2017 bei XXX <ref>https://XXX</ref
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12.500$ 30.September/ 01.Oktober 2013 Phillips <ref>[„https://www.phillips.com/detail/august-sander/NY040313/142?fromSearch=jungbauern&searchPage=1“]</ref>, 42.5 x 31.1 cm
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2.400€ 27.Mai 2009 Lempertz <ref>[„https://www.lempertz.com/de/kataloge/lot/941-1/30-august-sander.html“]</ref>, 21 x 28,9 cm
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=== Zitate über das Originalfoto ===
 
=== Zitate über das Originalfoto ===
 
<blockquote>'''<code>„XXX“''' ''XXX''<ref>XXX </ref></code></blockquote>
 
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• „…jede der in [sein] Werk einbezogenen Photographien verweist in eigener Art und Weise beispielhaft auf soziale, wirtschaftliche, politische oder allgemein kulturelle Zusammenhänge…“. „Mit großer Unvoreingenommenheit versuchte er aus dem privaten und beruflichen Alltag heraus jedem Menschen ein Forum zu geben…“<ref>[Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur (2010), Menschen des 20. Jahrhunderts, Schirmer/ Mosel]</ref>.
 
=== Zitate von Henri Cartier-Bresson ===
 
=== Zitate von Henri Cartier-Bresson ===
 
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<blockquote>'''<code>„XXX“''' ''XXX''<ref>XXX </ref></code></blockquote>
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• „…Ernemann Reisekamera 13/18 […] [,] Eingebauter Lucverschluss – Zeitbelichtung kleine Blende- Objektive: Dagor, Heliar, Tessar, alte Linsen – Westendorf-Wehner Platten- Entwicklung Metol-Hydrochinon oder Pyro-Tageslicht“<ref>[ Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN]</ref>.
 
"People often ask me how I came upon the idea of creating this work: seeing, observing, and thinking - and the question is answered. Nothing seemed to me more appropriate than to project an image of our time with absolute fidelity to nature by means of photography. [...] Nothing is more hateful to me than photography suger-coated with gimmicks, poses, and false effects. Therefore, let me speak the truth in all honesty about our age and the people of our age." Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 50.
 
"People often ask me how I came upon the idea of creating this work: seeing, observing, and thinking - and the question is answered. Nothing seemed to me more appropriate than to project an image of our time with absolute fidelity to nature by means of photography. [...] Nothing is more hateful to me than photography suger-coated with gimmicks, poses, and false effects. Therefore, let me speak the truth in all honesty about our age and the people of our age." Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 50.
 
=== Literatur ===
 
=== Literatur ===
 
* Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 56-57.
 
* Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 56-57.
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• Baatz, W; Photographie Louis Daguere bis Nobujoshi Araki, Gerstenberg Verlag
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• Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur (2010), Menschen des 20. Jahrhunderts, Schirmer/ Mosel
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• Hacking, J; Fotografie die ganze Geschichte, DUMONT
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• Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN
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• Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel
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• Mißelbeck, R. (2008), Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig Köln, TASCHEN
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=== Videobeiträge aus YouTube ===
 
=== Videobeiträge aus YouTube ===
* XXX
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* https://www.youtube.com/watch?v=3AVNhTi9pzM “What This Photo Doesn't Show”,
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The Art Assignment, 28.02.2019
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=== Kommentiertes Linkverzeichnis ===
 
=== Kommentiertes Linkverzeichnis ===
 
* XXX<ref>XXX </ref>
 
* XXX<ref>XXX </ref>
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• [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/entraetseltes-foto-wunder-august-sanders-jungbauern-12895300.html] Enträtseltes Foto-Wunder: Den „Jungbauern“ des August Sander auf der Spur, Reinhard Pabst, 23.04.2014 Frankfurter Allgemeine Zeitung
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• [https://de.wikipedia.org/wiki/August_Sander] Hinweise zum Autor August Sander
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• https://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Republik] Hinweis auf eine der Epochen, die August Sander miterlebte
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• [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Kaiserreich Deutsche Kaiserreich] Hinweis auf eine der Epochen, die August Sander miterlebte
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• [https://www.lempertz.com/de/kataloge/lot/941-1/30-august-sander.html] Lempertz, August Sander – JUNGBAUERN, Auktion 941, Photographie, 27.05.2009, Köln
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• [https://www.mkg-hamburg.de/de/sammlung/sammlungen/fotografie-und-neue-medien/jungbauern-aus-dem-projekt-menschen-des-20-jahrhunderts.html] „Jungbauern, aus dem Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts“, Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur - A. Sander Archiv, Köln/VG Bild-Kunst, Bonn 2018
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• [https://www.hs-rm.de/de/fachbereiche/sozialwesen/profil/campusplan-kurt-schumacher-ring] Verweis auf den Campus Kurt-Schuhmacher-Ring der Hochschule RheinMain
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• [https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/der-1-weltkrieg/auf-in-den-krieg-die-fotoikone-jungbauern-von-august-sander] „Auf in den Krieg – die Fotoikone «Jungbauern» von August Sander“, Christa Miranda, 28.05.2014, SRF
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=== Quellen ===
 
=== Quellen ===
 
<references />
 
<references />

Version vom 3. Oktober 2020, 09:08 Uhr

004 Henri Cartier Bresson (1932) „Hinter dem Gare Saint Lazare“.PNG

Fotozitat

004 Cartier Bresson Gare St Lazare HSRM.JPG

#study

  1. Studentenalltag
  2. HSRM
  3. Lernstress
  4. Klausurenphase
  5. spätdran | #bingleichda | #schnellzurvorlesung | #pünktlich

XXX [2]. Das Fotozitat zeigt drei Studentinnen der Hochschule RheinMain, wie sie auf Pfosten des Campus am Kurt-Schumacher-Ring [1] abgestützt, auf dem Weg zur Vorlesung sind. Ähnlich wie auf dem Original spiegeln sie die ahnungslose, selbstbewusste Stimmung der drei Modelle wider. Kurz danach werden sie in den „Krieg“ des Studentenalltags geschickt, indem auch mehr auf sie zukommt, als sie vielleicht ahnten. Die Stöcke werden durch die Pfosten neu interpretiert und stellen die Stütze der Studenten dar, während die Kleidung für heute ebenfalls alltagsüblich und zeitgemäß gewählt wurde. Den natürlichen Lebensraum, den Sander in seinen Fotografien abbildet, wird durch den Campus wiedergegeben, der ebenfalls den Bezug zu unserer Hochschule herstellen soll.

Originalfoto

004 Cartier Bresson Gare St Lazare.jpg

#crew

  1. nightout
  2. streetstyle
  3. nightbefore
  4. menwithstreetstyle
  5. dancenight
  6. AugustSander
  7. Schwarzweißfotografie
  8. GareSaint-Lazare | #sprung | #alltagsmoment | #schwarzweiß

Besitznachweise

• Die Photografische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln; VG BILD-KUNST, Bonn, 2014 [3] • August Sander: «Antlitz der Zeit. Sechzig Aufnahmen deutscher Menschen des 20. Jahrhunderts», Transmare Verlag, 1929 [4] • Köln, Museum Ludwig, Photographische Sammlung, Inventar-Nr. ML/F 1977/0705 [5]

Beschreibung

XXX [3] Jungbauern ist eine Schwarzweiß-Fotografie im deutschen Westerwald, kurz vor Ausbruch des Weltkriegs. Erstmals wurde sie 1929 in Sanders Porträtsammlung Antlitz der Zeit publiziert. Heute zählt die Fotografie zu den berühmtesten, wenn nicht sogar als das berühmteste, seiner Fotografien [4]. Das Bild symbolisiert die Stimmung in Deutschland am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die drei gut gekleideten Männer scheinen nur kurz zu stehen, sie sind zurecht gemacht unterwegs[5]. Das Symbol der Bauern wählte er, weil er sie als das „allgemein menschliche“ ansah, was auf seine ländliche Herkunft zurückzuführen ist [6].

Fotograf

Der Fotograf der Jungbauern, August Sander, wurde am 17. November 1876 in Herdorf geboren, wo er mit sieben Geschwistern aufwuchs. Bevor er sich der Fotografe widmete, arbeitete er als Haldenjunge in einer Erzgrube und nahm den Militärdienst wahr. Danach machte er eine Fotografie-Ausbildung und begann sich um die Zeit des 1. Weltkrieges seinem Lebenswerk Menschen des 20. Jahrhunderts zuzuwenden. August Sander verstarb am 20. April 1964 in Köln [7]. Sander galt als einer der wichtigsten und für die Porträtgeschichte einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder sind vornehmlich der dokumentarisch sachlich-konzeptuellen Fotographie zuzuordnen. Als Auftragsfotograf lichtete er Menschen in ihrem natürlichen Umfeld ab. Deutschland befand sich zu seiner Zeit in mehreren Umbrüchen, geprägt durch die Weimarer Republik, die das Deutsche Kaiserreich ablöste und zwei Weltkriege. Von 1914 bis 1918 leistete Sander selbst Kriegsdienst, während die Tätigkeiten seinen Sohns Erich und Sanders künstlerische Ausrichtung zu Zeiten Hitlers ein Dorn im Auge der Nationalsozialisten darstellten[8]. Durch das sachlich- konzeptionelle Ablichten der Persönlichkeiten brachte Sander die wahren Zustände und Gefühle des 20. Jahrhunderts auf seine Fotografien. 1910 eröffnete er sein Atelier in Köln-Lindenthal wo er an seinem Lebenswerk Menschen des 20. Jahrhunderts begann zu arbeiten, welches 1980 veröffentlicht wurde[9]. Sander hatte es sich mit diesem Werk zur Aufgabe gemacht, die Charakteristika verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Schichten zu erforschen und dabei das Wesen des Menschen selbst zu reflektieren[10]. Er systematisierte und typologisierte die Modelle nach unterschiedlichen Gruppen[11]. „…jede der in [sein] Werk einbezogenen Photographien verweist in eigener Art und Weise beispielhaft auf soziale, wirtschaftliche, politische oder allgemein kulturelle Zusammenhänge…“. „Mit großer Unvoreingenommenheit versuchte er aus dem privaten und beruflichen Alltag heraus jedem Menschen ein Forum zu geben…“[12]. Sein Werk plante er mit 500-600 Bildern, jedoch blieb es unvollendet[13].

Hintergrund und Entstehung

Die Fotografie entstand im Sinne seines Werks Menschen des 20. Jahrhunderts am Vorabend des Ersten Weltkriegs, Juli 1914, im Westerwald und blieb zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht [14]. Und auch die Namen der Modelle behielt Sander bis zu seinem Tode für sich. Jedoch waren ihm die drei Männer wohl bekannt, da sie ebenfalls aus dem Westerwald kamen[15]. Die Jungabuern sind seiner Stammmappe, die sich in 7 Gruppen unterteilt, der ersten Gruppe „Der Bauer“ zugeteilt. In der ersten Gruppe ist die Fotografie das erste Bild und stellt somit den Beginn seiner Sammelmappe und seines Lebenswerks dar[16]. Das Original Negativformat trug die Nummer 2648 und die Maße 12x16,5 cm. Auf dem Negativ war handschriftlich „12 Karten“ vermerkt, was auf Abzüge im konfektionierten Cabinetformat 10x15cm hinweist. Untypisch für Sander, gab er zu den Jungbauern weitere „…Hinweise zur Kameratechnik und Chemie […] [, wie] Ernemann Reisekamera 13/18 […] [,] Eingebauter Lucverschluss – Zeitbelichtung kleine Blende- Objektive: Dagor, Heliar, Tessar, alte Linsen – Westendorf-Wehner Platten- Entwicklung Metol-Hydrochinon oder Pyro-Tageslicht“. Die Fotografie wird heute als sein bekanntestes und am meisten reproduziertes Werk angesehen[17].

[18]

Analyse

Die Kraft der Fotografie ist auf das Aufnahmedatum zurückzuführen, da sie am Vorabend des Ersten Weltkriegs entstand und die drei Porträtierten nur wenig später selbst zum Krieg eingezogen wurden, wo einer von ihnen kurz darauf verstarb. Die drei Männer befanden sich eigentlich auf dem Weg zu einer Tanzveranstaltung, als Sander ihnen begegnete und sie spontan darum bat sie abzulichten [19]. Auf der Fotografie wirken sie noch sehr selbstbewusst und spiegeln wider, wie jung, ahnungslos und provozierend die Deutschen damals in ihr Unglück liefen. Dass die Männer in einer Reihe stehen, lässt den Moment der Aufnahme fiktiv wirken [20]. Die Adrette Kleidung auf dem schlammigen Feldweg wirkt auf den ersten Blick seltsam[21]. Die moderne Kleidung und die Zigaretten deuten auf die Veränderungen dieser Zeit hin und verbildlichen den Übergang von der alten zur neuen Lebensweise[22].

Wirkung und Rezeption

Die Fotografie erzielt durch ihre Wirkung und die Geschichte dahinter, bei einer Auktion aus 2013 12.500$, obwohl sie zuvor auf nur ca. 5.000-7.000$ geschätzt wurde [23]. Und auch neu interpretierte Fotografien der Jungbauern erzielten auf Aktionen ein Mehrfaches ihres Schätzpreises. So erhielt eine weitere Schwarzweiß-Fotografie Sanders, ebenfalls unter dem Titel Jungbauern, aus dem Jahre 1926, Preise im vierstelligen Bereich[24]. Außerdem wurde der Autor, Richard Powers, durch das Werk zu seinem Roman Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz inspiriert.

Auktionspreise

  • XXX$ am 12. Dezember 2017 bei XXX Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag., 42.5 x 31.1 cm

2.400€ 27.Mai 2009 Lempertz [25], 21 x 28,9 cm

Zitate über das Originalfoto

„XXX“ XXX[26]

• „…jede der in [sein] Werk einbezogenen Photographien verweist in eigener Art und Weise beispielhaft auf soziale, wirtschaftliche, politische oder allgemein kulturelle Zusammenhänge…“. „Mit großer Unvoreingenommenheit versuchte er aus dem privaten und beruflichen Alltag heraus jedem Menschen ein Forum zu geben…“[27].

Zitate von Henri Cartier-Bresson

„XXX“ XXX[28]

• „…Ernemann Reisekamera 13/18 […] [,] Eingebauter Lucverschluss – Zeitbelichtung kleine Blende- Objektive: Dagor, Heliar, Tessar, alte Linsen – Westendorf-Wehner Platten- Entwicklung Metol-Hydrochinon oder Pyro-Tageslicht“[29]. "People often ask me how I came upon the idea of creating this work: seeing, observing, and thinking - and the question is answered. Nothing seemed to me more appropriate than to project an image of our time with absolute fidelity to nature by means of photography. [...] Nothing is more hateful to me than photography suger-coated with gimmicks, poses, and false effects. Therefore, let me speak the truth in all honesty about our age and the people of our age." Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 50.

Literatur

  • Johnson, Brooks (1989): Photography speaks. 66 Photographers on Their Art, Aperture, The Chrysler Museum, Norfolk, Virginia, S. 56-57.

• Baatz, W; Photographie Louis Daguere bis Nobujoshi Araki, Gerstenberg Verlag • Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur (2010), Menschen des 20. Jahrhunderts, Schirmer/ Mosel • Hacking, J; Fotografie die ganze Geschichte, DUMONT • Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN • Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel • Mißelbeck, R. (2008), Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig Köln, TASCHEN

Videobeiträge aus YouTube

The Art Assignment, 28.02.2019

Kommentiertes Linkverzeichnis

[6] Enträtseltes Foto-Wunder: Den „Jungbauern“ des August Sander auf der Spur, Reinhard Pabst, 23.04.2014 Frankfurter Allgemeine Zeitung • [7] Hinweise zum Autor August Sander • https://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Republik] Hinweis auf eine der Epochen, die August Sander miterlebte • Deutsche Kaiserreich Hinweis auf eine der Epochen, die August Sander miterlebte • [8] Lempertz, August Sander – JUNGBAUERN, Auktion 941, Photographie, 27.05.2009, Köln • [9] „Jungbauern, aus dem Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts“, Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur - A. Sander Archiv, Köln/VG Bild-Kunst, Bonn 2018 • [10] Verweis auf den Campus Kurt-Schuhmacher-Ring der Hochschule RheinMain • [11] „Auf in den Krieg – die Fotoikone «Jungbauern» von August Sander“, Christa Miranda, 28.05.2014, SRF

Quellen

  1. [1]
  2. XXX
  3. https://XXX
  4. [Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]
  5. „Fotoikone Jungabuern von August Sander“
  6. [Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]
  7. [Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]
  8. [ Baatz, W; Photographie Louis Daguere bis Nobujoshi Araki, Gerstenberg Verlag]
  9. [ Mißelbeck, R. (2008), Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig Köln, TASCHEN]
  10. [Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]
  11. [Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN]
  12. [Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur (2010), Menschen des 20. Jahrhunderts, Schirmer/ Mosel]
  13. [Hacking, J; Fotografie die ganze Geschichte, DUMONT
  14. „Jungabuern aus dem Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts“
  15. [Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]
  16. [Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur, Menschen des 20. Jahrhunderts]
  17. [Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN]
  18. XXX
  19. [Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]
  20. Auf in den Krieg, die Fotoikone Jungabuern von August Sander
  21. [Loewe, P. (2017), Meisterklasse Fotografie, Prestel]
  22. [Hacking, J; Fotografie die ganze Geschichte, DUMONT
  23. „Auktion Jungbauern“
  24. [„https://www.lempertz.com/de/kataloge/lot/941-1/30-august-sander.html“]
  25. [„https://www.lempertz.com/de/kataloge/lot/941-1/30-august-sander.html“]
  26. XXX
  27. [Die Photographie Sammlung/ SK Stiftung Kultur (2010), Menschen des 20. Jahrhunderts, Schirmer/ Mosel]
  28. XXX
  29. [ Koetzle, H.-M. (2002), Photo Icons- Die Geschichte hinter den Bildern 1827-1926, TASCHEN]
  30. XXX